Wie und warum wird jemand Schamane
Wie und warum wird jemand Schamane? Die Feststellung, daß Jede und Jeder die Fähigkeit zur Schamanin,
zum Schamanen in sich trägt, ist genau so richtig, wie die Bemerkung
von Joseph Beuys, dem grossen, deutschen Schamanen, der uns darauf hinwies,
dass Jede und Jeder eine Künstlerin, ein Künstler sei.
Über eine vorhandene Begabung zu schamanischen Tätigkeiten kann nichts gesagt werden, solange nicht versucht wurde diese zu wecken. Selbst in indigenen Kulturen gibt es die verschiedensten Gründe dafür, warum jemand beginnt schamanisch zu arbeiten. Sei es durch Berufung durch die Geister, durch eine schwere Krankheit, die überwunden wurde, durch den Blitzschlag von dem man getroffen wurde, durch schlichte Vererbung oder pures Verlangen nach Kontakt mit geistartigen Wesen und Nicht-Alltäglichen Wirklichkeiten. Der Religionswissenschaftler Mircea Eliade bemerkt zum Sehnen der Menschen
nach Geistigkeit folgendes:
Nur äusserst selten bringen sich die indigenen Schamanen ihre Techniken
selbst bei. Meist werden sie von alten Schamanen angeleitet oder im Traum
direkt von Geistern unterrichtet.
Im Vordergrund aller Überlegungen steht immer die Heilung des kranken
Menschen oder Tieres. Das vorschnelles Ablehnen schamanischer Heilungsmethoden
in einer Industriegesellschaft ist dabei genau so hinderlich, wie die Absenz
vernünftiger chirurgischer Versorgung in der dritten Welt. Hilfreich
wären wie immer Spezialisten mit grosser Erfahrungskompetenz (doch
auch diese müssen irgendwann beginnen) und der Bereitschaft zur intertherapeutischen
Zusammenarbeit.
Sven Sauter - Frühjahr 2005
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Ich danke der Erde, dass Sie mich trägt
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