Aranea - Kreuzspinne
C4
V3
Ich habe den Satz gehabt, genauso wie wir den Milchzucker rühren,
genauso oft wird Arznei als Heilmittel gerührt. Dieser
Prozeß sorgt nicht nur dafür, daß die Erde sich dreht,
er trägt auch ein Stück zur Heilung der Erde bei.
Dann habe ich in die Runde geschaut, fünf Personen haben gerührt,
sie waren die einzelnen Kontinente und mein Mörser war die Erde, die
dadurch gedreht wurde, daß die anderen sie berühren. Ich habe
gar nichts machen brauchen, es hat wie von alleine gerührt.
Die ganze Leere, die ich vorher hatte, wurde gefüllt, alles klang
wie Glöckchen an Weihnachten. In den letzten Abschnitten des Verreibens
war ein Gefühl von Zufriedenheit, von Licht umhüllt zu werden,
davongetragen zu werden, auf den Wellen des Lebens zu reiten, zu sterben,
ganz oft war der Tod auch präsent. Akzeptieren des Todes und ganz
viel Ruhe.
V2
Zuerst hatte ich das Bild, daß ich auf einer Spinne, wie auf
einer riesigen Wasserschildkröte auf dem Ozean schwimme, sie trug
mich über das Meer. Das Geräusch der Pistille klang wie die Töne
der Wellen.
Danach kam ich in eine unterirdische Höhle in den Wald, wie eine
Zwergehöhle, dort stand ein riesiger Mörser und es saß
eine Spinne davor, die sagte: "Hier wird die Welt gemacht, weißt
du das denn nicht ? Und die Substanz, daß ist der Stoff, aus dem
die Welt gemacht wird."
Manchmal war ich selber die Spinne, dann war es wieder eine Spinne,
die mir gegenüber saß, das wechselte. Ich war sehr beeindruckt
und erstaunt, daß es so etwas gibt. In meinem Mörser sah ich
beim Verreiben dann eine Spirale, die immer tiefer und tiefer in die Erde
führte.
Danach hielt ich meinen Mörser ans Fenster, um der Welt zu zeigen,
was wir ihr anbieten können, was wir ihr jetzt geben können.
Ich wollte diese Substanz der Welt zeigen und habe mich gleichzeitig verabschiedet
von den Spinnen. Habe mir den Staub des Milchzuckers über Haare und
Haut gestrichen und dachte, das ist für mich wie ein Schutz und gleichzeitig
der Abschied.
Die letzte Idee war, daß wir hier eine Art von Alchemistenschmiede
sind, wir schmieden an einer neuen Welt, wir haben in zwei Tagen etwas
Neues geschaffen, was wir der Welt jetzt geben können.
V4
Ich hatte das Bild von meiner Mutter zu Hause, wenn ich mich mit
ihr streite, der Streitpunkt war vollkommen belanglos, es ging eigentlich
um etwas ganz Anderes. Es war, als ob meine Mutter ihre Fäden
verloren hätte, als ob sie das Netz nicht mehr beisammen halten kann.
Ihr Netz löst sich auf und ich muß einspringen, um die Fäden
beisammen zu halten. Ein Gefühl von Wut, von Überforderung. Es
sind nicht meine Fäden, ich weiß nicht, wie sie zu kitten sind,
ich will sie aber auch nicht loslassen, weil meine Angst zu groß
ist, was dann überhaupt aus dem Netz wird, das sie gesponnen hat.
Dann bekam ich eine große Angst vor Identitätsverlust,
wenn ich denn diese Fäden loslassen sollte. Ein Gefühl,
daß ich gar nicht weiß, was dann danach kommt.
Habe mich dann an meinen Kraftplatz begeben, eine kleine Lichtung innerhalb
eines Waldes, rundherum umgeben von Buchen, in der Mitte ein großer
Buchenstamm, auf dem auch die Spinne saß und ich sie fragte: "Kann
ich die Fäden überhaupt loslassen ? Was passiert, wenn ich die
Fäden loslasse?" Sie meinte: "Du mußt sie loslassen,
denn es sind nicht deine Fäden, es kommt die Zeit, wo du dein eigenes
Netz spinnen wirst!"
Auf meine Frage, was passiert, wenn ich sie loslasse, meinte sie: "Nichts,
du beginnst, dein eigenes Netz zu spinnen. Spinnenkinder sorgen sich nicht
um die Spinnenmütter !" Da kam ich mir sehr überheblich
vor, da ich versucht hatte, das Netz meiner Mutter zu kitten. Ich fragte
dann, wann ein Netz brüchig wird und sie meinte, wenn es alt ist und
die Zeit kommt, ein Neues zu spinnen. Ich fragte dann, wann ist denn die
Zeit soweit und sie meinte: Du wirst die Zeit erkennen, wenn sie kommt.
Dann fragte ich, ob ich etwas tun kann, um meiner Mutter zu helfen und
sie meinte: "Lass sie wissen, daß du weißt, wie stark und fähig
sie ist."
Daraufhin hatte ich das Bedürfnis, der Spinne danken zu wollen,
ich hatte auch das Gefühl, die Spinne tanzen zu wollen, sie
spüren zu wollen. Habe dann als Spinne die Spinne getanzt. Das war
sehr stark: Mit mir selbst im Lot zu sein, fest auf den Beinen zu stehen,
nicht umzufallen, mich nicht erschüttern lassen zu können.
Dann habe ich sie gefragt, wie ich mich bei ihr bedanken kann und sie
meinte: Schaffe mir eine Befriedigung und es kam mir sofort ein Bild aus
meinem Garten, wo sich unter einem kleinen Vordach, wo wir Holz für
den Kamin lagern, seit jeher etliche Kreuzspinnen angesammelt hatten, dass
ich da beizeiten dann die Netze zerstört und die weggemacht habe.
Ab jetzt werde ich die Kreuzspinnen dort lassen und suche mir einen anderen
Platz für meine Holzscheite.
Dann bin ich wieder an meinen Kraftplatz gegangen und habe wieder
mit der Spinne getanzt, wie ich mit der Spinne am tanzen bin, tanzt
sie ja immer mit, ich tanze ja um ihren Baumstamm herum. Als ich mich um
die Spinne drehe, dreht sie sich immer mit, spiralförmig gegen die
Erde.... mit diesem tanzenden Bild bin ich wieder zurückgekommen
und bin damit auch sehr zufrieden.
V14
In der ersten Runde saß die Spinne neben mir, sie kam regelrecht
gesprungen. Sie hat sich auf meinen Unterbauch gelegt, die Beine auf meinen
Körper und ich habe gespürt, daß sie sich so eingräbt.
Als sie ganz drinnen war, habe ich ein Schlittern gespürt, die
Harnwege entlang über die Gebärmutter bis zu meiner Vagina.
Als ich sie fragte, was sie da macht, hat sie gesagt, daß sie
mich innen reinigen will. Sie hat mich dann gereinigt, dabei habe ich wie
ein Hämmern und Meißeln gespürt von ganz alten, angestauten
Sachen, die heraus müssen.
Als ich angefangen habe mit dem Pistill im Mörser zu drehen, hatte
ich das Bild, daß auch die Spinne anfängt, sich in meinem
Inneren zu drehen, wie ein Kreisel. Sie hat mir erklärt, daß
sie im Drehen alles abmacht, alles gereinigt wird.
Dann empfand ich eine große Traurigkeit über die weibl.
Verletzheit, über meinen sexuellen Mißbrauch und die Verletztheit
und Demütigung von allen sexuell mißbauchten Frauen in der Welt.
Ich mußte dann weinen, mein ganzer Körper hat gezittert, meine
Beine haben gezittert und doch wußte ich, daß ich immer weiter
drehen muß, sonst wird das unterbrochen. Ich habe auch diese Spirale
immer gesehen und ich wußte, ich muß das jetzt für alle
Frauen weiter drehen, ich darf nicht aufhören, sonst unterbreche ich
diese Reinigung und die Lösung. Das ist mir sehr schwergefallen. Dann
war die Runde vorbei, ich habe die Augen geöffnet und es hat geregnet.
Dann habe ich mich hingelegt, die Augen geschlossen, als ich sie wieder
aufmachte und wieder anfing zu reiben, schien die Sonne.
Es kam dann immer wieder dieser Satz: Alles fließt! Die
Spinnen sagten: "Wir Frauen müssen uns befreien, wir müssen
es rauslassen, wir müssen schreien. Es muß alles raus, es soll
alles fließen. Wir machen uns krank, wenn wir alles schlucken und
alles in uns vergraben und die Spinne hilft uns dabei."
Als ich dann wieder lag, war mein ganzer Körper plötzlich
voller Spinnen, sie haben alles aus mir rausgesaugt, alles was da angesammelt
war. Ich habe dann den Spinnen die Frage gestellt, was ich den Frauen sagen
soll und sie haben gesagt: "Die Frauen sollen aufstehen und Frau sein
und das weibl.Potenzial entdecken, sollen keine Masken tragen und keine
Kostüme und nicht die Männer nachahmen. Wir sind Frauen und Männer
sind Männer und sie sind anders und das ist gut so und Männer
sind toll. Wir können uns begegnen und jeder den Anderen so sehen
und bewundern wie er ist und wieder zurück zu uns kommen. So kann
jeder das andere Geschlecht bewundern und akzeptieren, eigentlich ganz
einfach."
V9
Bei mir war ganz wenig. Als ich euch sah, wie ihr gerieben habt fand
ich das sehr schön. Es war total konzentriert, jeder auf seine
Art, total individuell und trotzdem haben wir alle das Gleiche gemacht,
wir haben es als Gruppe gemacht.
Die Spinnen haben mir gesagt, daß ich ein Buch zu Ende lesen
soll, es heißt Ñ Der alte Gartenì und ich soll es allen Menschen
erzählen. Es ist ein modernes Märchenbuch und die Menschen sollen
es lesen, weil darin die ganz kleine Tier,- Pflanzen,-und Wesenwelt der
Erde nahegebracht wird. Es sind zwei Kinder, die eine Reise durch die Erde
machen zu den Maulwürfen, zu den Mäusen, zu einer Blumenzwiebel,
zu einer Buchenfrau, aber auch zu grausamen Situationen. Aus den Augen
der Vergrößerung, was Menschen normalerweise nicht sehen und
ich soll es ganz vielen Kindern vorlesen.
Die Spinnen haben wir etwas von der Gier erzählt. Auf meine
Frage, was wir da tun können, sagten sie, wir sollten mit dem zufrieden
sein, was uns das Leben schenkt und aus dem vergleichen mit Anderen und
der ständigen Bewertung heraustreten.
Dann habe ich noch einmal etwas für mich persönlich gefragt
zu dem Thema Gier und sie sagten, daß ich mich einfach nur fragen
kann in dem Moment, wo es kommt ob ich es wirklich gerade brauche und ob
es mir gut tut, daß was ich jetzt gerade begehre.
Dann habe ich auch noch den Spinnen gedankt, daß sie uns jetzt
als Heilmittel dienen und auch allen Kühen, die uns die Milch für
den Milchzucker gegeben haben.
V5
Ich wollte da weitermachen, wo ich bei der C3 aufgehört hatte,
wo ich einen Kloß im Hals hatte. Es kam ein Gefühl
von Leichtigkeit und Freude, der Kloß war immer noch da, hat sich
aber leicht gelockert gehabt. Ich bin einfach drangeblieben und versucht,
was es ist. Es kam aber keine Antwort, bis zum Schluß bin ich nicht
draufgekommen, was es ist. Es ist wohl das, daß was mit mir zu
tun hat, das ist mir zum Schluß auch klargeworden, daß ich
einfach nicht mehr an mich halten soll, das was mich persönlich betrifft
in bestimmten Bereichen, sondern auch sagen soll, was Sache ist,
es auch einfordern soll. Das ist eine ganz persönliche Sache von
mir eigentlich. Bei dieser letzten Verreibung kam einfach schlichtweg so
eine Freude, eine Kraft so aus dem Bauch hochgestiegen, so ein Gefühl,
was einfach so kam, weil das Ganze zum Abschluß kam auf der einen
Seite und auf der anderen Seite auch spürbar war, welche Kraft dahinter
steht, hinter diesem Tier, hinter der Begegnung die wir gemacht haben.
V12
Es ist mir kalt geworden, bei anderen Verreibungen war es mir
eher heiß, es sind mir auch kaum Gedanken gekommen, außer Angst.
Ich habe Angst vor dem großen, giftigen Stachel im Herzen und
ein großes schwarzes Loch in mir.
Meine Mutter will eine Funktion Kind und sie behauptet, mich zu
lieben und ich bin da drin mit dieser Vorstellung eines Lebens in einer
äußeren Hülle, ich weiß nicht, ob ich da weitermachen
möchte. Dieses Verhältnis Mutter/Kind als eine Funktionale
gesehen, wie man sich so verhalten muß, daß das nach außen
darstellbar und stimmig ist für die Außenwelt. Dann kam
auch, du mußt auch den Tod akzeptieren, du darfst nicht dagegen
rebellieren, weil mir das alles so tot vorkam, düster und schwarz.
Mein Problem ist, daß meine Mutter nächsten Freitag 80 Jahre
alt wird und ich hatte den Wunsch bis zu ihrem Lebensende nicht mehr
mit ihr reden zu müssen.
Sie ist aber kein Monster, daß Schlimme ist, ich fasse es
nicht.
Es kam dann schon eine Geschichte, daß ist natürlich nicht
ganz hilflos, daß das Moment der Eigenständigkeit, die hier
im Raum gestanden hat das Einzige, was ich sagen kann ist, ich habe
meine Werte, sie hat ihre Werte und dazwischen gibt es nichts.
V8
Es kam der Satz: Wer glaubt, alles zu wissen, erfährt nichts
mehr!
Das hat mich auf den Boden geholt, ich hatte das Gefühl, daß
ich absolut nichts mehr weiß. Zu allem, was in vorigen Stufen
passiert war hatte ich keine Anbindung mehr, konnte keinen Bezug mehr
zu den Spinnen herstellen. Habe mich wie in einer Krise gefühlt.
Zu den Spinnen fehlte die Anbindung, ich bin ein Mensch und sie sind
Spinnen und mein Inneres ist auch ein Mensch und keine Spinne. Das hat
mich runtergezogen, denn ich hatte mich in den letzten Tagen sehr identifiziert
mit der Spinne.
Das Thema bei der C4-Stufe war immer ganz klar: Es geht um Tod und
Abschied von der Spinne oder von meiner Mutter. Beim Reiben hatte ich das
Gefühl, daß ich nun die nächste Generation bin und etwas
Neues mache, aber gleichzeitig etwas Altes, was vor mir auch schon gemacht
wurde.
Ich bin keine Spinne, sondern ich bin ein Mensch
Ich bin nicht meine Mutter, sondern ich bin ich selbst.
Bei der Spinne und meiner Mutter habe ich mich bedankt und gemerkt,
daß ich da noch nicht fertig bin. So muß es sein, wenn die
Eltern sterben und man ist dann die nächste Generation. Man macht
dann zwar etwas Neues, gleichzeitig aber auch etwas Altes, aber
trotzdem das Gefühl von Unabänderlichkeit, man kann das Schicksal
nicht ändern. Dann ist mir klar geworden, daß ich sterben werde.
Es kam der Satz: "Es gibt nichts, was man ändern kann, man
kann nur aufhören, sich zu sträuben. Die Spinne ist ein Teil
von Wirklichkeit, ein Teil von dem, was in uns allen drin ist. Ein wichtiger
Teil, weil es dabei um Abnabelung, Sterben und Tod geht." Aber nur ein
Teil zum Glück, sonst wäre ich jetzt sehr deprimiert.
V11
Zuerst sah ich das Haus meiner Eltern und den Ausdruck "Keine Zeit
und Hektik." Vorher hatte ja schon jemand gesagt, daß man
nicht warten kann. Das man während man das Eine tut schon das Nächste
im Kopf hat.
Zu mir hat man mal gesagt, ich solle mich in Fürsorglichkeit
üben. Das war meine Frage an die Spinne, was ich denn da tun soll?
Ihre Antwort war, daß wenn ich nicht den inneren Impuls habe,
jemanden zu helfen, weil er krank ist, dann soll ich es nicht tun. Denn
damit würde ich den Anderen belügen und mich selbst auch.
Dann habe ich die Einschränkung vorgenommen, daß man schon
immer seinen inneren Impulsen folgen sollte, außer wenn es darum
geht, jemanden zu töten bzw. physische Gewalt anzuwenden, alles andere
sollte man aber tun. Es ging mir echt um die Frage: Was da ist, kann
ich das jetzt ausleben oder nicht? Der Gegenspieler dessen ist einfach
immer nur Angst.
Die Spinne hat mir auf meine Frage wobei sie mir hilft geantwortet,
sie hilft mir, mich aus ihrem Faden, der sich schon wie ein Kokon um mich
gelegt hat, zu befreien. Der Faden stellt Denkstrukturen, Verhaltensmuster,
Glaubenssätze, Gedankenkonstruktionen dar und sie kann mir helfen
ihn loszuwerden, zu zerschneiden.
Außer ein JA war dann erstmal gar nichts mehr, das Ja zu einem
selbst. Sobald man den ersten Schritt getan hat, gibt es kein Zurück
mehr, ein bischen fanatisch wurde es dann plötzlich.
V10
Bei mir war nicht allzuviel. Den Rhythmus des Reibens fand ich sehr
angenehm, hat mich sehr an Klangschalen erinnert, wie eine Melodie.
Warten und beoabachten war gut.
Als V9 gerieben hat, hatte ich den Impuls, eine Maus verreiben zu
wollen..
V13
Fühlte mich sehr erschöpft, die Erkältung im Kopf
fing gestern, jedesmal wenn ich anfing zu reiben, mußte ich niesen.
Habe keine Kraft mehr ins Reiben gelegt, bis zur C3 habe
ich versucht, jedes Molekül zu treffen, jetzt habe ich es mehr gleiten
lassen, es war runder und leichter, der Pistill war wie ein Pinsel, wie
ein edler Füller. Mit dem Loslassen wurde auch mein Kopf wieder
klarer und ich habe gedacht, diese Erschöpfung ist auch von diesen
beiden Tagen, die ich sehr intensiv fand aber auch von den letzten Monaten
oder sogar Jahren, weil ich immer zuviel festhalte oder Kraft hineingebe.
Die Sätze, die von allen bisher kamen fand ich alle total fantastisch,
ich hätte gerne eine Sammlung von Aphorismen, von diesen Weisheiten.
Mein Satz: "Die Hingabe ist wichtig, nicht die Form."
Ich bin jetzt auch PR Referent, verpacke also immer aber merke, die
Hingabe ist wichtiger.
In der letzten Runde habe ich den Spinnen gedankt, ihnen meine Achtung,
meinen Respekt
gewidmet, wurde auch traurig, daß es jetzt die letzte Verreibungsstufe
war.
V7
Ich war im Inneren des Mob gewesen. Es sind Bilder gewesen
Fäden pflegen ist die Religion der Spinne und damit ehren wir
sie auch. Wenn wir jetzt die Fäden spinnen und sie der Spinne
widmen, stehen sie unter ihrem Schutz. Sie kann uns dabei dann auch helfen,
es geht um diese Selbstbestimmtheit. Wir haben das Bewußtsein, daß
wir die Fäden auch jederzeit wieder loslassen können. Die
gesunde Spinne selber läßt sich nicht einspinnen und wenn man
denkt, daß man von jemandem eingesponnen ist, daß man sich
eigentlich selber eingesponnen hat.
Es kam dann nochmal der Wolf, der wenn er gesund ist in´s
Rudel gehört und erst wenn er krank ist der Spinne ähnlich wird.
Dann kam noch einmal etwas, da ging es um die Erde und in der Erde
drinnen, ob die Spinne vielleicht ein Inkarnations,- vielleicht aber
auch ein Exkarnationsmittel (DD. Arsen)?
V6
Vorher empfand ich die Geräuschkulisse immer wie Musik,
dieses Mal fand ich es am Anfang sehr unangenehm, es war auch
sehr mühsam zu reiben, trotzdem war die Zeit irgendwie, es war
einfach schnell vorbei.
Hatte auch Schmerz im Sonnengeflecht.
V1
Das Zentrum dieser Spinnen wie sie einander begegnen oder wie sie
einander begegnen ist vielleicht nicht so Liebe, wie wir sie kennen.
Das Männchen sollte etwas haben, weswegen das Weibchen es am
Leben läßt. Man muß als Männchen schon etwas
mitbringen. Eher nicht so pulsatillahafte, pflegerische, fürsorgliche
Männer, außer sie pflegen vielleicht sehr gut und man denkt,
den halt ich mir warm, z.B. für Familie. Männer müßen
für Spinnen-Frauen etwas Spannendes haben, dass sie denken, der inspiriert
mich.
Die Spinnenweibchen haben ja immer das Bewußtsein der Unausweichlichkeit
des Dramas vor Augen, wenn sie in Beziehung gehen: "Ich werde den auffressen!"
Außer er ist total fit, wenn er mir etwas bedeutet, werde ich ihn
nicht auffressen.
Das andere Drama ist, daß die Spinnenmännchen im Schwanz
eine Bruchstelle haben, deshalb, damit sie nach dem Sex noch wegrennen
können, damit die Weibchen sie nicht fressen. Es kann dann zwar weiterleben,
aber mit Schwanzverlust. Die Männer gehen von der Spinnenfrau weg
und sind beschnitten. Die Frauen bleiben zurück und haben diesen abgebrochenen
Schwanz im Bauch .
Dann ist mir Poppelbaum eingefallen, der spirituelle Zoologe aus den
50er Jahren. Er hat geschrieben, daß es nur zwei Tiere gibt, die
mit den Mundwerkzeugen begatten: die Spinnen und die Kraken. Wie das Spinnenmännchen
hat auch die Krake die Möglichkeit diesen einen Fangarm abbrechen
zu lassen und das abgebrochene Stück bleibt in dem Weibchen.
Dann fiel mir ein, daß sich Nutten nicht küssen lassen,
daß der Mund vielleicht die größte Intimität überhaupt
hat, das ist vielleicht auch das Obzönste am Mensch. Gleichzeitig
wissen wir aus der Homöopathie, dass es kein Mittel gibt, was so sehr
mit der Verletzung der sexuellen Würde der Frau zu tun hat wie Sepia.
Durch das, was wir hier erlebt haben denke ich, daß bei Frauen, die
sich so sehr nur noch mit Frauen organisieren möchten (wir Frauen
müssen, etc..), daß man dabei neben Sepia auch an die Spinne
denken sollte.
Dann fragte ich mich, wieso sich die Indianer und die Aboriginis so
gut mit Spinnen auskennen. Sibirier haben nichts am Hut mit Spinnen. Was
bedeutet die Orientierung an der Spinne für größere Kulturgemeinschaften,
das wäre dann schon die Stufe C5, C6.
Am Schluß kam noch dieses sich Verlieben ins Unerreichbare,
ins Verbotene, der Film "Kiss of the Spiderwomen". Darin geht es um zwei
Gefangene, die sich eine Zelle teilen. Der Eine, ein politischer Kämpfer,
der anderer homosexuell. Der Politische hatte sich in eine Frau aus der
Oberschicht, aus der Bourgoisie verliebt, nicht in eine Proletarierin,
obwohl er Klassenkämpfer war. Der Schwule verliebt sich in den Politischen
und nach einiger Zeit schlafen sie miteinander, was dem Politischen abverlangt,
seine Überzeugungen ein weiteres Mal zu überdenken.
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