Schildkröte
3/4. April 2004 in Berlin

Schildkröte - Caretta caretta

C 4

V9
Ich war eine alte, weise Frau und habe auf mein Leben zurückgeblickt und war sehr zufrieden. Ich habe mich als junge Frau gesehen, bei der Schildkröten-Begegnung, wie ich da sitze und reibe, es war gut.
Der Kreis hat sie da geschlossen, denn zu Beginn hatte ich auch schon mal dieses Gefühl von dem ganz Weisen und von dem ganz Jungen.
Füße, eiskalt, wie tot, schmerzen vor Kälte
Knieschmerzen, von Anfang an (erst dachte ich das es durch meine Sitzhaltung kommt, aber bei anderen Seminaren hatte ich es nicht)
Nacken-Hals, rechts jucken
Habe wieder versucht, nach der Einsamkeit zu fragen, habe aber keine Antwort bekommen, vielleicht auch, weil ich gleich schon los muß und selber nicht mehr in der Lage bin, ein so tiefes Thema mal eben aufzudecken. Die Schildkröte hat mir im Prinzip einen Spiegel hingehalten und ich habe es selber dann auch verstanden. Es ist so wie ihr Prinzip, sie sagt mir nichts, sondern sie läßt mich alleine drauf kommen. Und auch die Schildkröten sind stolze Tiere, es ist ein bischen respektlos, so eine Frage zu stellen, wenn ich schon garnicht mehr da bin.
Bei dieser C4 hatte ich eine tiefe Ruhe, ohne Hast. Daran möchte ich gern wieder anknüpfen im Alltag. Das war auch ihre Antwort auf meine letzte Frage, was ich noch für sie tun kann: Mich an diese Ruhe zu erinnern, diese tiefe Ruhe.

V10
Ich bekam Antworten die Frage, was ich für die Schildkröten tun kann. Wenn ich im Uhrzeigersinn verrieben habe, bekam ich die Antworten, während gegen den Uhrzeigersinn eher Sachen kamen, die noch mit der C4 zu tun gehabt haben.
Zuerst sagte mir die Schildkröte, daß ich allen, die ich treffe, von dieser Begegnung erzählen soll. Das ich es in die Welt hinaus tragen soll, daß es ganz wichtig ist, auch wichtig, welche Erfahrungen wir hier gemacht haben, daß das auch zu erzählen ist, ohne Scheu. Ihr Bild soll ich bei mir am Bett aufhängen. Ein Lied singen ist wichtig in der nächsten Zeit. Für das Meer beten, für alle Geschöpfe, die im Meer sind, da gehöre ich auch hin. Ich soll mich intensiv für die Meeresgeschöpfe einsetzen, daß ist ein großes Thema für mich, es kann eine Aufgabe für mich sein kann, Greenpeace usw.
In der anderen Verreibe-Richtung tauchte eine große Spirale auf, wie eine Galaxie. Ich fragte sie, was das mit der Spirale auf sich hat und wo sie bei ihr zu finden ist. Sie hat  gesagt, ich soll mal suchen, ich werde den Eingang schon finden. Ich habe in ihre Augen geschaut und wußte, daß da der Eingang ist.
Ich sollte dann nackt ins Meer springen und da würde ich den Eingang schon finden, das war dann auch so. Ich begegnete einer Schildkröte, sah ihr in die Augen und war dann in dieser Spirale drin und es ging dann um das Meer an sich. Es sind viele Geschöpfe, auch Fabelwesen aufgetaucht, wie in einem Film. Alles Leben beginnt im Wasser und ohne Wasser kein Leben, sagte sie, du bist nun im Lebenselexier, mitten drin. Aller Anfang war im Wasser, es ist schön im Wasser zu sein. Jetzt hast du aber viel gesehen, jetzt reicht´s, jetzt hast du es verstanden. Geh einfach raus.
Dann fiel mir ein, daß ich eigentlich schon viel für die Schildkröten getan habe, z.b. an Weihnachten auf  Teneriffa (erzählt die Story) und im Botanischen Garten neulich.
Die Schildkröte war einverstanden, mein Krafttier zu werden.
Sie erzählte mir von einer Verbindung zum Buckelwal, den ich über Ambra kennengelernt hatte, daß sie sich schon sehr sehr lange kennen. Sie hat sehr mütterlich gesprochen, sagte dann auch noch etwas zu Spinne, sie meinte, die Mutterspinne und ich sind uns sehr ähnlich. Deine Mutter-Spinne ist auf jeden Fall bei dir, sie beschützt dich gut, aber sie ist noch nicht dein Krafttier, daß wird erst in der Zukunft kommen, da kommt noch etwas auf dich zu. Sehr weise.
 

V8
Ich habe mit dem Tuch über den Augen verrieben, im Stehen gerieben.
In meiner Hand hatte ich statt dem Mörser eine Schildkröte und habe sie gestreichelt. In der Mitte meines Blickfeldes erschien ein helles Licht, es wurde immer heller und es wurde daraus eine Art Theaterbühne, wo die ganze Welt wie in Miniatur aufgebaut ist, auch  Menschen, Autos, Häuser da waren. Ich habe dann angefangen, damit zu spielen und einfach einen wichtigen Menschen aus dem Leben rausgenommen. Daraufhin sind die anderen alle durcheinander gerannt, haben geweint, es war Chaos. Dann habe ich eine interessante Sache, die sich nicht kannten wieder reingestellt, daraufhin sind alle hin gerannt, haben gestaunt. Es hat richtig Spaß gemacht, mit dem zu spielen. Die Idee kam, daß viele Menschen sich viel zu sehr auf ihre Augen verlassen und viel zu wenig andere Sinnesorgane benutzen. Vielleicht hatte das damit zu tun, daß ich meine Augen verbunden hatte.
Nachher habe ich mich wieder hingelegt und meinen Kopf und das Ohr direkt neben dem Mörser gehabt und dabei den Klang der Mörserschale laut und deutlich gehört, alle Geräusche im Raum habe ich plötzlich ganz deutlich und klar gehört. Aus dem, was ich gehört habe, habe ich mir meine Bilder und Gefühle selber gemacht, das war eine ganz andere Empfindung, sehr angenehm.
Ich fragte die Schildkröte, was es braucht, um mir zu helfen, da kam gar nichts. Habe dann in dem Mörser herum geklopft, wollte damit die Schildkröten aufwecken, habe dann nochmal gefragt. Auf einmal kam: Ruhe von dem Leben da draußen und einen ruhigen Ort, wo ich alleine sein kann, dort finde ich es selber heraus. Immer wieder sagten sie zum Schluß: Erinnere dich an uns! Und das versprach ich ihnen. Am Schluß war in mir eine tiefe Zufriedenheit, Ausgeglichenheit, ein ganz normales Glücklichsein, nicht so überschwengliches, das war schön. Danke an alle.
 

V7
Ich war wie ein kleines Kind, unvernünftig, trotzig, als ob ich etwas ganz Offensichtliches nicht einsehen, nicht eingestehen wollte. Das Rühren finde ich so sinnlos. Dann habe ich überlegt, was passiert, wenn ich den Mörser in den Spiegel schmeiße? Wer wird weiterrühren, wer ist gelassen genug? Dabei rühre ich selber weiter und es stinkt mich an. Die Schildkröte sagt: Niemand zwingt dich zu rühren, hör doch auf! Das überlege ich mir dann auch, ich fand es zum Kotzen, ehrlich.
Ich habe aber weiter gerührt und gefragt: Wie passiert eigentlich Heilung? Das ist ja doch meine Hoffnung. Die Schildkröte sagte: Indem du den Ort des Schmerzes verläßt, wenn man genug davon hat und es nicht tiefer geht und der Schmerz ausgekostet ist.
Aber wie geht man weg vom Schmerz, wie tut man das? Die Antwort: Man entschließt sich und geht immer wieder den ersten Schritt, immer wieder den ersten Schritt, das reicht. Keiner kann sich den ganzen Weg vorstellen, es reicht, immer den ersten Schritt zu gehen und dann den nächsten ersten Schritt, bis man in die richtige Strömung kommt. Ein Teil von mir rührt gelangweilt weiter und ein anderer Teil denkt: Bist du blöde, es geht so ein irres Gespräch in dir ab und du rührst hier so gelangweilt? Ja, ich weiß es schon alles, alles was ich so höre, weiß ich schon, aber es hat mir nicht wirklich geholfen. Die Schildkröte sagte: Du gehst nicht den ersten Schritt!  Und das kotzt mich an, ich bin so wütend, was nutzt mir das alles?
Dann wieder das Bild der Schildkröte alleine im Meer und ich kann es ganz einfach aushalten. Keine Tränen...

V6
Es geht jetzt mehr um andere Themen, weniger um Körpersymptome
Ich bin mit meinem türkisfarbenen Tuch in die Wellen getaucht, mit jedem Ein,-und Ausatmen gab es auch eine Welle im Meer, eine Übereinstimmung des Atems mit dem Schaukeln des Wassers.
Ich fragte die Schildkröte: Wohin? Sie sagte: Wir gehen zu den Mayas, denn dort bin ich Königin. Wir kamen dort an Land, sie stieg aus dem Wasser und wurde wirklich empfangen, man hatte auf sie gewartet, sie wußte auch ganz genau, warum sie dort hin schwimmt und nicht woanders hin. Bisher hatte ich angenommen, daß sich die Schildkröten eher in Richtung Asien bewegen.
Sie hatte aber ein klares Ziel und ich staunte.
Sie sagte, daß sie hier ein Orakel ist, die Zeichen auf ihrem Rückenpanzer werden wie ein Orakel gelesen, so wie auch in den Planeten gelesen wird. Es war ein unglaublicher Glanz dieser Kultur, das hat mich sehr beeindruckt, aber ich wußte nicht, was ich eigentlich dort zu tun habe. Sie sagte: Vergiß nie diesen Glanz, diesen Prunk, dieses strahlend-mächtige dieses unglaublichen Reiches, so haben Menschen auch gelebt.
Etwas mehr Glanz und Prunk, eine innere Kultur dafür soll ich in meinem Leben schaffen. Nicht im Außen, sondern im Inneren.
In der C4 ging es um gesellschaftliche Aspekte. Prunk und Glanz, diese Mächtigkeit im positiven Sinne gibt es in der heutigen Gesellschaft gar nicht. Vielleicht kann man es nur noch im einzelnen Menschen finden. Durch die Verflachung der Globalisierung können solche Reiche nicht mehr existieren.
Für mein Leben soll ich Ruhe und Besonnenheit finden, damit soll ich meinen Weg gehen.
Das Gefühl blieb, daß ich die Schildkröte nicht so richtig verstehe, habe sie gefragt, ob sie denn mein Krafttier sein würde? Ihre Antwort war: Nicht Krafttier, sondern eher ein Leittier, da weiß ich nicht genau, was das bedeutet.
Dann kam mir die Idee, daß ich unbedingt selber Schildkröten haben möchte, aber im selben Moment wußte ich, mein Streichelangebot interessiert die überhaupt nicht, wichtig ist, daß ich sie an den Platz setzte, wo sie hingehört. Es geht überhaupt nicht darum, eine Schildkröte zu haben.
Danke an alle, an die Schildkröte, an den Raum, es war etwas sehr besonderes.

V5
Ich frage sie, was ich noch von ihr lernen kann außer der Stille zu lauschen, stille Fragen in den lichten weiten Raum zu stellen, in Stille geschehen lassen und langsam zu treiben. Sie sagte zu mir, daß ich ein Mensch sei, die Schildkröte in mir behalten solle und weitergehen solle, immer noch eine Runde weiter. Eine ganz lange Zeit hat sie immer ÑWeiter, weiter, weiterì gesagt.
Sie hat auch gesagt: Du brauchst nicht zu sein, wie ich, du brauchst nicht mein Kind zu sein. Gehe weiter, wie ich gehe oder fließe oder schwimme oder fliege. Geh weiter und lausche, weiter, weiter, weiter.
Dann kam ein Bildwechsel. Oft habe ich wie ein "inneres Standbild" in mir, eine Landschaft, auf der ich oben am Rand eines Felsen sitze und es geht in ein Tal hinunter. Manchmal ist ein kleiner Bär dabei, manchmal mein Schaf. Dieses Bild hat sich plötzlich verändert. Am Rand des Felsens war nicht mehr ich, sondern viele Schildkröten. Sie haben ins Tal hinunter geschaut und dort war ich, ich ging oder schwamm dort. Ich war ganz beruhigt.
Die Schildkröten wollten mir eigentlich sagen, daß ich nur loslassen soll, einfach lassen soll, Zeit lassen soll. Ich war ganz bei mir. In dieser zweiten Runde habe ich gemerkt, daß ich einen Teil meiner Frage vergessen habe zu stellen. Das hat mich daran erinnert, daß es mir oft so geht. Das mir manchmal 10 Min. nach einer Situation einfällt, was ich noch hätte fragen können.
Dann habe ich die Schildkröte eben noch mal gefragt, und sie sagt zu mir: Es ist nicht schlimm, daß ich es vergessen habe, sie würde mir das immer wieder sagen. Dann sprach sie so: Immer wieder, immer wieder usw.  Da war ich wieder beruhigt.
Sie sagte zu mir, daß sie immer da seien und ihre Augen immer auf mich haben würden.
Es war traurig und ganz tief. Geh nur weiter, bleibe irgendwo und geh weiter und geh weiter, haben sie immer gesagt. Plötzlich habe ich bemerkt, daß ich hier im Kreis bin, das alles im Kreis ist, daß die Schildkröten im Kreis sind, daß ich drehe, der Milchzucker war auch im Kreis, dann habe ich andersherum gerieben und es war wieder der Kreis da und ich war beruhigt, daß es einfach immer so ist.
Dann fragte ich sie nochmal, ob es etwas gibt, was sie mir mitgeben wollen. Sie sagten dann, vergiß nicht die Leichtigkeit, die Schwerelosigkeit. Dreh dich ruhig andersherum, wenn du willst dann wieder andersherum und du wirst merken, es bleibt immer ein Kreis. Egal, ob du dich schneller drehst oder langsamer (sie meinte, den Mörser drehen)
Ich fühle mich müde, aber aufrecht.
Eure Mörser waren, wie das, was Wellen am Strand machen, das feine Reiben auf den Steinen. Ich sah mich nochmal als Schildkröte, die an den Strand gekrochen ist und sich gesagt hat: Hei, mal einen Moment ausruhen!
Und es war schön, hier zu sein und dieser Erfahrung zu machen, danke schön!

V4
In der C3 paßte alles nicht zusammen, es kam jetzt eine Antwort: Es ist nicht immer alles glatt auf dieser Welt, mal möchtest du aus der Haut fahren, manchmal hast du Knieschmerzen, dann bist du wütend. Es ist eine Frage der Betrachtungsweise und eine Entscheidung. Wenn du ein Drama willst, mach ein Drama. Wenn du gelassen sein willst, sei gelassen. Es ist leicht, nicht immer, Dann ist es auch okay. Manchmal ist es auch gut, das absurde Dritte zu tun oder auch nichts. Die Mitte ist gut, schwarz und weiß sind gut und bunt ist gut und schlecht.
Wichtig ist, daß ich ich selbst bin, oder nicht ? Da war ich mir nicht mehr so sicher.
Dann habe ich gefragt, was mit den Knieschmerzen ist, weil die mich nach wie vor halb verrückt machen. Da war eine Schildkröten-Menge, die haben etwas wie "Grunsamtscha-Punsamtscha" gesungen, haben sich kaputtgelacht. Ich dachte mir dann, was Schildkröten-Menge? Ihr seid doch allein, da haben sie wieder gelacht. Dann kamen Wörter wie Sein, Schein, Bein, Glücksschwein. Das fand ich zwar lustig, fühlte mich aber auch verarscht.
In meinem Mörsergrund sah ich dann ein Auge, ich habe das Reiben dann unterbrochen, um es aufzumalen, daß hätte ich aber gar nicht müssen, denn es blieb bis zum Schluß. Es hat mich an eine Begegnung mit einem Pilotwal erinnert, in Indonesien auf einem Schiff. Wir haben geschnorchelt und die haben ein Spiel mit uns getrieben. Einmal war ich dann nur noch 5 Meter von diesem Wal entfernt, ich sah in sein Auge, es war ein paar Sekunden des Erkennens und eine Gefühl, daß er mein Freund ist, das war unglaublich.
Dann fragte ich mich, was aus dieser Verreibung bleibt. Die Freude am Tun, Lebenslust, Lust am Rühren, Lust am Tanzen. Um was geht es denn eigentlich bei der Schildkröte? Ich habe dann ein Bild, wie ich bekifft in Honduras schnorchle, ich sollte auf Frz.-Kanadier aufpassen, es war lustig, aber auch eine Katastrophe. Ich sah eine Plastiktüte und dachte, was für ein toller Fisch.
Was habe ich aufgeschrieben: Es geht um deine Wahrheit, erkenne sie, hüte sie, aber klammere dich nicht an sie. Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, Welten zu erschaffen und sie zu zerstören. Ich hätte endlos weiterreiben können, wurde immer schneller, bin aufgestanden, dachte; - so, Energie rauslassen. Dann fing es wieder mit den Knieschmerzen an, dann ging es wieder so runter. Irgendetwas fehlt doch noch, es ist doch nicht rund, es dauert mir jetzt doch wieder zu lange, dann wurde ich müde. Dann habe ich mich gefragt, ob es nicht ein Mittel für einen Patienten von mir ist, der auch Knieschmerzen hat.
Am Schluß war ich dankbar, für das, was kam, aber in mir bleibt ein Kinder-Trotz. So in der Art: Okay, ich bin jetzt dankbar, weil Andreas sagt, man soll dankbar sein, aber eigentlich sollte da noch mehr kommen. Und ich merke auch, daß das nicht sein darf, dieses trotzige, undankbare, ich würde das ganz schnell weg machen wollen.
Es war aber eine tolle Erfahrung mit euch, auch von gestern zu heute, wie sich das gewandelt hat. Ganz alleine und dann saßen wir zusammen und haben zusammen gegessen, was auch ein bischen komisch war für mich, nicht ganz so dieses Gruppengefühl gehabt, aber es war wie ein Aufbruch.
 

V3
Auch ich hatte das Gefühl, daß sich die Schildkröten über uns lustig machen. Sie sagten, daß sie sich wundern, daß wir so langsam begreifen. Ich bin wirklich sehr dankbar, denn ich habe sehr viel Erde durch diese Begegnung bekommen. Dann haben sie mir plötzlich eine Frage gestellt: Wieso seid ihr so unsicher auf dieser Erde? Ihr habt den festen Boden unter euren Füßen und ihr solltet ihn spüren und zwar jeden Schritt. Dann bin ich in einen Dialog hineingekommen mit ihnen. Als ich sie fragte, was ich für sie tun kann, sagten sie: Tu es für die Kinder, was ich nicht so ganz verstanden habe. Sie sagten dann: Ihr seit die Kinder auf diesem Planeten, ihr seid erst sehr kurz hier und sehr unwissend und unerfahren und ihr sollt erwachsen werden. Erwachsen und Erwachen waren dabei die gleichen Wörter.
Die Schildkröten sagten, daß sie nicht wissen, was wir für sie tun können, denn nur wir sind die Menschen und nur wir können wissen, wie Menschen sich zu benehmen haben.
Benimm dich so, wie du es für einen Menschen für angemessen hälst und lebe danach. Geht euren Weg. Damit ihr die Weisheit erlangen könnt müßt ihr immer noch einen Schritt weitergehen, es war auch klar, daß es nur ein Schritt war. Jede Species hat ihre Aufgaben und ihr seid auf eurem Weg. Es war auch klar, das es weitererzählt werden soll, was wir hier erlebt haben.
Es war oft so, daß lange Zeit beim Reiben gar nichts kam, ich habe aber einfach weitergemacht, dann kamen von alleine Antworten, ohne das ich etwas gefragt hatte.
Dann sagten sie, daß wir die Meere schützen sollen, denn es sind ihre Lebensräume, und sie haben uns gedankt, für unsere Aufmerksamkeit. Mein Gefühl war, daß ganz viele Schildkröten um uns herum sind. Wir sollen auf unsere Haltung den Dingen gegenüber achten, Es gibt genug zu tun und erst, wenn du es getan hast, weißt du, ob es sich gelohnt hat, nicht andersherum!
Dann kam nochmal eine Antwort auf meine allererste Frage: Auch du kannst dich jederzeit in dir zurückziehen.
In dem Moment habe ich mich mit der Schale zusammen gedreht, es war ein einziger Strudel, ich hatte starkes Herzklopfen.
Sie sagten, wir sollen nicht so viele Fragen stellen, die Antworten liegen meistens schon in der Frage. Dann kam ANT-wort (Ameisen-wort), vor dem Wort, dann noch Langsamkeit, langer Samen, ein Samen braucht lange, um zu etwas heranzuwachsen.
Danke euch allen, es war eine große Begegnung.
 

V2
Um mich herum sind tanzende Schildkröten, in wechselnden Formationen. Sie bilden aus dem großen Kreis kleine Gruppen, die sich als kleiner Kreis um den großen Kreis drehen und tanzen. Wechsel der Richtungen, es ist kein gleichmäßiger Rhythmus, der sie kurz innehalten läßt und eine neue Tanzbewegung machen läßt, aber es passiert bei allen gleichzeitig. Die Tanzenden werden mehr und bilden neue Kreise, weiter außen. Das Muster wird komplexer. Aber das chaotische wirkt von oben betrachtet, wie ein sich bewegendes Mandala.
Fühle die Tanzenden in der 2. Runde auch in meinem Körper, wie Ströme, die im selben Muster, wie außen in mir fließen. Sehr angenehm. Fühle eine Mitte in mir, die sich nach außen fortsetzt. Ich wechsle die Richtung und merke, daß der tanzenden Kreis um die Mörser sich in der Gegenrichtung weiterbewegt. Ein klares Gefühl von jede Bewegung, die ich mache wird von einer Gegenbewegung begleitet. Das führt in ein angenehmes Gleichgewicht, überall warmes Strömen aus meinen Füßen heraus in die Erde und immer weiter.
Ich frage: Und jetzt? Gehe deinen Weg, wir begleiten dich, solange du uns brauchst. Denke daran, daß du die Richtung ändern kannst. Was mache ich mit der Bitterkeit? Schmecke sie, danach ist alles süß!
Dann sehe ich ein Baby im Wasser, wie auf dem Cover der Nirvana-CD. Die Schildkröten schwimmen darum herum. Ich fühle ein angenehmes Brennen im Herzen, der Dorn ist gezogen, das Brennen ist heilend, das Geschenk der Schildkröten, dafür hatten sie mich eingeladen. Sie freuen sich über meinen Mut, den Schmerz zu ertragen. Sie haben mir auch gezeigt, mit ihm umzugehen.
 

V1
In der C3 war das Thema für mich gelöst. Es war nochmal eine Flut, eine gute Flut. C4 war eher geprägt von Überlegungen zum Alltag. Wie unser Wissen in die Welt hinauszutragen ist. Ich habe überlegt, was wir im Herbst für Begegnungen machen, wie es weitergeht. Diese Arbeit gut weiterzumachen, wahrhaftig zu sein, den ganzen Anfeindungen, die auch diese Arbeit mit sich bringt, gelassen gegenüberzustehen.
Die Schildkröte schützt die Einsamen, die von den Schwachen benutzt worden sind. Zum Trost oder zur Kurzweil oder zu was auch immer. Sie heilt die Folgen von nicht angenommener Liebe. Das war für mich nochmals die kollektive Bedeutung. Einerseits, die Verletzungen, die entstanden sind durch Liebe und andererseits die Folgen von nicht angenommener Liebe.
Dann kam noch eine andere kollektive Ebene mit diesen Schleiern dazu. Das letzte Mal habe ich mich auch verschleiert und diese tiefere Bedeutung, wieso ich es den Teilnehmern eigentlich immer sage und wie wenig Echo es immer bekommt, daß ich es in Zukunft auch in den Schamanismus-Abenden wieder mehr erwähnen werde, weil es eine andere Qualität hat verschleiert zu arbeiten. Das der Schleier im Islam eine Art Pervertierung erfahren hat. Handlungen, die eigentlich sinnvoll waren pervertieren oft im Laufe der Zeit, vor allem auch in den Hochreligionen. Das natürliche Anrecht des Menschen, sich zurückzuziehen, das Anrecht der Frau, sich zurückzuziehen, wird in dem Sinne pervertiert, indem man sagt: Da, trag einen Schleier, du wolltest es doch Schutz, wie eine Verballhornung. Das Verlassen der Freiwilligkeit. Die schale Rechtfertigung  gewisser islamischer Kreise: Bei uns gilt die Frau noch etwas, sie ist hoch angesehen, deshalb soll sie sich verschleiern, damit sie nicht jeder Idiot ansehen kann.
Es finde gut, daß dieses Gesetz beschlossen wurde, welches das Tragen des Kopftuches im öffentlichen Dienst verbietet. Wenn wir uns in Freiwilligkeit verschleiern, dann wird es helfen, daß andere Menschen dauz gezwungen werden sich zu verschleiern. Die Schildkröten werden Frauen dabei unterstützen aus dem Schatten zu treten.

Danke
an alle Schildkröten die mit uns waren!


u Back    u Archiv-Index    u Home