Psychoaktive Pflanzen - Kommentare
Psychoaktive Pflanzen und Heilung Teil2 Die psychoaktiven Pflanzen und ihre Bedeutung für die Heilung von Menschen - unter besonderer Berücksichtigung des Wahrsage-Salbeis (Salvia divinorum) Kommentare
Die Aufstellung zu Salvia divinorum
Die Aufstellung hat gezeigt, dass Salvia divinorum für einen Schamanen
keinen Nutzen bei der Heilung eines kranken Menschen hat. Ganz im
Gegenteil wurde die Schamanin durch die Anliegen des kranken Salvia-Anteiles
zusätzlich von ihrer Aufgabe abgelenkt. Die kranke Patientin fühlte
eine Verschlechterung ihrer Krankheit durch die Anwesenheit des kranken
Salvia-Anteiles. Das Krafttier der Schamanin zeigt sich äusserst genervt
über die Anwesenheit von Salvia divinorum.
Salvia divinorum scheint selbst über eine sehr kranke Seite zu
verfügen, welche der Heilung bedarf.
Was uns beruhigte war die Tatsache, dass das Krafttier ungeachtet der
Ablenkung der Schamanin zielsicher auf die Patientin zusteuerte und
in den nachfolgenden Turbulenzen, welche durch die Anwesenheit von Salvia
divinorum im Feld ausgelöst wurden, unbeirrt seine Anweisungen für
den zu beschreitenden Heilungsweg gab.
Salvia divinorum und die Heilung von Menschen
Der rituelle Gebrauch von Salvia divinorum bei der Heilung von Menschen
wurde der westlichen Welt durch die mazatekischen Heilerin Maria Sabina
offenbart.
Die amerikanische Öffentlichkeit erfuhr zum ersten Mal über
die Existenz von psychoaktiven Pilzen (Psyloscibe mexicana) durch einen
Artikel des Bankangestellten und Hobbyethnopharmakologen S. G. Wasson im
amerikanischen "Life"- Magazin. Wasson hatte mit einem Freund an einer
Pilzsitzung von Maria Sabina teilgenommen.
Maria Sabina hat S.G. Wasson nicht aus eigenem Willen, sondern auf Befehl
eines weltlichen, politischen Machtträgers, nämlich des Bürgermeister
ihres Dorfes an der von ihr geleiteten Sitzung teilnehmen lassen.
Was geschieht in jener Nacht?
Maria Sabina sagte in einem Interview, dass sie 20 Jahre später
einem Stammesmitglied gab, dass in dieser Nacht der folgenschwere Bruch
mit einer jahrhundertealten Tradition geschah. Wie sie selbst sagt, hatte
vorher noch NIE ein Mensch die heiligen Pilze genommen um mehr über
Gott und die Welt zu erfahren. Die Pilze wurden nur gebraucht wenn jemand
krank war.
Was geschah danach?
Fazit von Maria Sabina 20 Jahre nach Preisgabe des Geheimnisses:
Die psychoaktiven Pflanzen und die Heilung von menschlichen Krankheiten
Das Wort "Heilung" ist im deutschen Sprachgebrauch sehr ungenau definiert.
Das Verschwinden eines Symptoms als Heilung zu bezeichnen ist aus ganzheitlicher
Sicht etwas kurz gegriffen.
Ein wesentlicher Faktor zur Beurteilung von Heilung ist die Langzeitbeobachtung.
Diese fehlt bei schamanischen "Heilungen" die unter dem Einfluss von psychoaktiven
Pflanzen geschehen sind oft. Aufgrund der mangelnden Beobachtungszeit bekommen
schamanische Heilungen, die man an Seminaren oder in Einzelsitzungen unter
dem Einfluss von psychoaktiven Pflanzen erlebt hat, einen unsicheren Stellenwert.
Wichtige Fragen welche es zur Beurteilung einer tatsächlichen Heilung
zu stellen gilt wären:
Die psychoaktiven Pflanzen und die menschlichen Gefühle
Von dem Pharmazeuten Witold Ehrler stammt der Hinweis, dass sich die
psychoaktiven Pflanzen in einer Art parasitärem Verhalten zu den Menschen
befinden. Sie scheinen für ihre eigene Entwicklung von den menschlichen
Gefühlen abhängig zu sein. Dieses Wissen entstammt der "meditativen"
Kommunikation, welche Witold Ehrler mit psychoaktiven Pflanzen wie Psiloscybe
und Peyote führte. Für eine Beurteilung seiner Erkenntnisse ist
zu berücksichtigen, dass Witold Ehrler seit vielen Jahren solche feinstofflichen
Arzneimittelforschungen betreibt und grosse Erfahrung darin besitzt.
Die psychoaktiven Pflanzen und die schamanische Heilung
Der Begriff des Schamanismus wird in den westlichen Industriegesellschaften
in so vielfältiger Weise benutzt, dass es einer Klärung bedarf,
was darunter zu verstehen ist. Grundsätzlich muss festgehalten werden:
Die Idee, dass besonders psychoaktive Pflanzen einem Schamanen viel
Kraft bei der Heilung geben können, scheint einer Form von ethnobotanischen
Romantik zu entstammen, welche ihren Ursprung in der westlichen Drogen-Subkultur
hat. Die Schmananen indigener Stämme besitzen eine anders geartete
feinere Wahrnehmung für die heilenden Kräfte von Pflanzen. So
empfinden die Schamanen der nepalesischen Tamang den Rauch des Harzes von
Poekar/Sal (Shorea robusta) den sie reichlich einatmen bevor sie ein Ritual
beginnen, als viel stärker und hilfreicher für eine Heilung,
als denjenigen von Hanf (Cannabis indica). Dazu ist zu bemerken, dass Poekar/Sal
keine psychoaktive Wirkung besitzt und die nepalesischen Schamanen mit
der berauschenden Wirkung von Hanf durchaus vertraut sind.
Die psychoaktiven Pflanzen und die parallelen Universen - die Erschaffung
einer eigenen Welt
Im Fall von Salvia divinorum durchzieht das Phänomen der Parallelwelten
sämtliche Erfahrungsberichte. Dabei spielt es keine Rolle ob sich
ein Partygänger oder ein Philosoph zu ihr äussert. Das Phänomen
der Parallelwelten ist komplexer als es auf den ersten Eindruck scheint.
Es geht darum zu unterscheiden ob es sich bei diesen Welten um andere Wirklichkeiten
(Facetten) der uns umgebenden Wirklichkeit handelt, oder um gänzlich
losgelöste "Gegenentwürfe" zu unserer Schöpfung. Vielleicht
sollte man im Falle der Letzteren zum besseren Verständnis von "künstlichen
Wirklichkeiten" sprechen.
In einer argen Simplifizierung der Zusammenhänge bezeichnet die
christliche Kirche Luzifer und Ahriman als Mächte des "Bösen"
oder als Agenten des Teufels, oder gar als Teufel selbst. Die Frage zu
entscheiden ob und inwiefern es geistigen Kräften zusteht eigene Welten
zu erschaffen liegt unserer Meinung nach ausserhalb des menschlichen
Ermessens. Es handelt sich dabei um einen kosmisches Ringen. Doch die Menschen
sind nach dem Wunsch von Gott, dem Schöpfer frei in ihren Entscheidungen.
In diesem Sinne bleibt es dem Einzelnen überlassen ob er sich in eine
solidarische Haltung zu den Wünschen von Engeln wie Luzifer begibt
und sie durch das eigene Dasein in ihren Anliegen unterstützt.
Die psychoaktiven Pflanzen und die Macht - Teil 1
Der Anthropologe Michal Harner begab sich in den 60er Jahren im Rahmen
einer Feldforschung zu dem süd-amerikanischen Stamm der Jivaros. Dort
machte er seine ersten Erfahrungen mit der psychoaktiven Pflanzen-Mischung
Ayahuasca. Während des ersten Rausches erschienen ihm riesige, längliche,
walzenförmige Wesen die ihre Körper wie Schlangen umeinanderlegten.
Sie sagten Harner, dass sie die Meister des Universums seien. Harner den
ihre Gestalt an DNA-Ketten erinnerte, glaubte später er hätte
mit dem Gen-Pool des Universums gesprochen. Am folgenden Tag besuchte er
den erfahrensten Schamanen des Stammes einen blinden, alten Mann der Ayahuasca
seit einer langen Zeit kannte, um ihm von seinen Erlebnissen zu berichten.
Als Harner ihm erzählte die riesigen Schlangen hätten ihm gesagt
sie seien die Meister des Universums, erwiderte der Alte gelassen: "Das
sagen sie immer, aber in Wirklichkeit herrschen sie nur über einen
dunklen, kleinen Ort irgendwo da draussen."
Michael Harner war zutiefst beeindruckt von der Begegnung und beschloss
alles über Schamanismus zu erfahren was möglich ist. Als Folge
seiner Erfahrungen und Forschungen gründete er die "Foundation for
shamanic studies", welche vielen tausend Menschen in den westlichen Industriegesellschaften
einen Zugang zu schamanischem Welterleben ermöglicht hat. Bei den
von der "Foundation" veranstalteten Seminaren wird auf den Gebrauch von
psychoaktiven Pflanzen gänzlich verzichtet.
Die psychoaktiven Pflanzen und die Macht Teil 2
Dr. Rudolf Steiner sprach von einer Verbindung zwischen den psychoaktiven
Pflanzen und dem gefallenen Engel Luzifer. Er sah in seinen Meditationen,
dass von den psychoaktiven Substanzen eine, wie er es nannte "luziferische
Verführung" ausgeht. Ihr steht die "ahrimanische Verführung"
der Technik diametral gegenüber. Beide Verführungen lassen den
Menschen glauben er würde durch die Hilfe dieser Engel in relativ
kurzer Zeit eine Art Paradies in dieser Welt erschaffen können. Dabei
ist es von Mensch zu Mensch verschieden ob es sich bei diesem Paradies
um einen rein persönlichen Profit handelt, oder um eine "bessere"
Welt für Alle.
Psychoaktive Pflanzen rüsten auch schamanisch unerfahrene, machtlose
Menschen mit ungeheurem Wissen und Macht aus. Da solche Menschen nicht
wissen, durch was sie diese Macht erlangt haben, können sie sie auch
nicht entsprechend handhaben. Wer mit einer Macht die er nicht kennt in
der Gegend rumfuchtelt, wird andere Menschen damit verletzen. Vorsicht
im Umgang mit berauschten Heilern ist geboten.
Das Ausrichten der im Rausch erhaltenen Macht auf eine nicht systemimmanente
Aufgabe, wie z. B. die Heilung anderer Menschen, bedarf beinahe übermenschlicher
Kräfte. Ob Mitglieder von Industriegesellschaften, welche als Gesellschaft
in sich selbst das Thema der Verdrängung von Krankheiten in keinster
Weise zu lösen imstande sind, dazu in der Lage sind, wagen wir zu
bezweifeln. Zudem könnte man anfügen, dass unsere kulturellen
Erfahrungen im produktiven Umgang mit Rausch eher bescheiden ausfallen.
Der Lakota-Medizinmann Archie Fire Lame Deer beschrieb das Verhältnis
der westlichen Gesellschaften zu psychoaktiven Pflanzen folgendermassen:
"Auch der weisse Junge von der Tankstelle sieht farbige Bildchen und phantastische
Welten wenn er Peyote genommen hat. Diese Bildchen jedoch als Visionen
zu bezeichnen ist albern."
Die psychoaktiven Pflanzen und der Alkohol
Auffällig erscheint uns, dass für Neo-Schamanen
in deren familiären System Alkoholiker anzutreffen sind, von den psychoaktiven
Pflanzen eine besondere Anziehung auszugehen scheint. Die Alkohol-Sucht
stellt unserem Verständnis gemäss, eine "Suche" dar, wie
jede andere Sucht auch. Die Vermutung drängt sich auf, dass diese
alkoholabhängige Suche der Ahnen von den Nachfahren nur in einer leicht
variierten Form in dem durch psychoaktive Pflanzen vermittelten Rausch
weiterverfolgt wird. Die Solidarisierung mit den suchtkranken Mitgliedern
des familiären Systems findet dadurch jedoch keine wirkliche Aufhebung.
Für eine Heilung wäre es notwendig die Solidarisierung zu beenden.
Geschieht dies nicht bleiben der Einzelne und sein System krank. Der Alkohol-Rausch
verursacht, anders als es der Betrunkene, dem er Behaglichkeit vorgaukelt
wahrnimmt, immer Unterdrückung und Zerstörung. Eine tatsächliche
Heilung wäre daran erkennbar, dass die Suche auf einem gänzlich
neuen Feld stattfindet.
Für den Zusammenhang zwischen Alkohol und den psychoaktiven Drogen
ist auch bezeichnend, dass die Peyote-Religion ihre eigentliche Verbreitung
erst zu Beginn des 20. Jhdts. in den von Hunger, Elend und Alkoholismus
geprägten indianischen Reservaten von Nordamerika fand. Zuvor wurde
der Peyote-Kaktus nur von den mexikanischen Huichol und einigen benachbarten
Stämmen als heilige Pflanze bei jährlich wiederkehrenden, rituellen
Festen benutzt.
Die psychoaktiven Pflanzen und die Homöopathie
Eine homöopathische Grundregel besagt, dass eine jegliche Substanz
in ihrer homöopathischen Verdünnung, dasjenige heilen kann, was
sie in materiellen Gaben verursacht.
Von den in schamanischen Sitzungen verwendeten psychoaktiven Pflanzen
ist der Fliegenpilz (Amanita muscaria) die homöopathisch best erforschte
Pflanze. "Agaricus", wie die homöopathische Zubereitung von Fliegenpilz
genannt wird, ist u. a. für seine krebsheilende Wirkung bekannt. Was
in einer umgekehrten Lesart bedeutet, dass der regelmässige Genuss
von Fliegenpilz zur Entstehung von z. B. Leberkrebs führt. Somit ist
die Anwendung von Fliegenpilzzuberreitungen in schamanischen Ritualen eine
durchaus riskante Angelegenheit.
In der Homöopathie werden tieferliegende, kollektive Krankheits-Strukturen
als "Miasmen" bezeichnet.
Nachfolgend möchten wir eine kleine Zusammenstellung der Symptome
geben, die uns in der Aufstellung aufgefallen sind. Die hier aufgeführten
Symptome könnten nach homöopathischem Verständnis durch
die homöopathische potenzierte Salvia divinorum Heilung erfahren,
wenn sie bei einem Menschen in krankhafter Art erscheinen.
Arzneimittelbild von Salvia divinorum
Geist/Gemüt
Körper
Modalitäten
Eindruck welcher der Patient bei Dritten hinterlässt
Abschliessende Bemerkungen
Alles was hier beschrieben wird soll in keiner Weise so verstanden werden,
dass wir einer Kriminalisierung und/oder Verteufelung von psychoaktiven
Pflanzen durch unsere Arbeit Bestätigung und Unterstützung leisten.
Weitere Forschungen zum Verständnis der psychoaktiven Pflanzen
werden nötig sein. Die Einnahme von psychoaktiven Substanzen ist keine
Forschung über ihr Wesen und die sie beseelenden Wünsche.
Weitere ŅElementeŅ die im Zusammenhang mit den psychoaktiven Pflanzen
eine wichtige Rolle spielen, die ich aber in die Aufstellung zu Salvia
divinorum nicht miteinbezogen habe, um die Aufstellung nicht zu komplizieren
sind:
Warnungen an Forschende im Bereich von psychoaktiven Pflanzen:
Auf das alle Spaltungen wieder heilen und zu dem Einen, welches alle
Anderen beinhaltet führen. Viel Glück!
Sven Sauter - im Herbst 2005
Bibliographie
Dittmann, A. T./ Moore, H. C.: Disturbance in dreams as related to
peyotism among the Navaho, 1957
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